Ein Gastbeitrag von Akif Sahin
In jedem Ramadan trifft man auf Menschen, die sich quasi in einen Wettbewerb mit anderen begeben, darüber wer welche gottesdienstlichen Handlungen ausgeführt und wer welche Herausforderungen auf einer Liste erfüllt hat. Dieser „Optimierungswahn“ ist längst zu einem kommerziellen Geschäft geworden, in denen „Coaches“, natürlich nur gegen Geld, Muslim:innen erklären, wie sie sich bestimmte Ziele setzen und erreichen sollen, damit sie ins Paradies kommen.
Der ganze Schwachsinn ist von Beginn an falsch konzipiert und wird leider in unserer „Leistungsgesellschaft“ nicht als schädlich für eine positive Persönlichkeitsentwicklung erkannt. Es ist fatal, sich in Glaubensfragen „Ziele“ zu setzen. Nehmen wir einen einfachen Fall. Man möchte im Monat Ramadan den Koran rezitieren und setzt sich als Ziel am Ende des Monats Ramadan den gesamten Koran zu lesen. Was passiert, wenn man dieses Ziel nicht erreicht hat? Welche Auswirkungen hat ein nicht erreichtes Ziel auf meine eigene Psyche? Und wird man dieses Ziel noch einmal in Angriff nehmen, wenn man dieses Jahr gescheitert ist?
Weiterlesen “Regelmäßig und wenig, statt zu viel und überfordernd”