Ramadan: Erleichterungen ohne schlechtes Gewissen annehmen

Es ist 2021 und es ist bereits der zweite Ramadan unter Pandemiebedingungen. Während viele Gläubige in dieser Zeit tagsüber auf Essen und Trinken verzichten, sich von schlechten Dingen fernhalten und sich verstärkt dem eigenen Kontakt zu Allah widmen, kommen die Pandemieeinschränkungen im Alltag erschwerend dazu, die dazu führen, dass wir nicht wie gewohnt in größerem Kreis zum Fastenbrechen und Gebet zusammenkommen können.
Für viele von uns ist das mittlerweile so etwas wie Routine, schließlich ist die Gesundheit ein hohes Gut, auch im Glauben.

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Statt Billigfleisch: Halal weiter denken

In den letzten Tagen hat der Skandal um die Ausbreitung von COVID19 in einem der größten Fleischfabriken Europas bei uns für großes Aufsehen gesorgt. Nicht nur, dass sich über 1500 Mitarbeiter dort infizierten und somit eine ganze Region unter strengen Kontaktbeschränkungen und Kontrollen fallen ließ sorgte für Ärger und Entsetzen. Ein Blick auf die Gründe für dieses Geschehen zeigte auch unter welchen erbärmlichen Bedingungen die Mitarbeiter, die zum größten Teil aus Osteuropa kommen, für wenig Geld arbeiten und wohnen. Nicht selten sind diese Menschen nach einigen Jahren harter Arbeit körperlich fertig.

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Wissen ist Glaubenspflicht, nicht Halbwissen

Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm) sagte einst:

„Nach Wissen zu streben ist eine Pflicht für jeden Muslim, Mann und Frau. Darum strebt nach Wissen, wo es zu finden ist, und erfragt es von all denen, die es besitzen.“

Ein sehr wichtiger Ausspruch, der gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist. In Zeiten, in denen wir von einer Fülle von Informationen umgeben sind und es nicht immer einfach ist, sie richtig zuordnen zu können. In virtuellen Räumen, die sich manchmal den Maßstäben der Seriosität und der allgemeinen Verhaltensregeln entziehen. Gerade die derzeitigen globalen Krisen wie der Klimakrise, Corona oder auch der Entsolidarisierung der Gesellschaft mit den sozial Schwachen und Minderheiten werfen bei vielen Menschen Fragen nach den passenden Antworten auf. Denn nichts verunsichert mehr, als kein Wissen über eine Angelegenheit zu haben.

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Kein Ramadan wie jeder andere

Viele von uns haben sich in den letzten Wochen gefragt, wie denn der heilige Fastenmonat Ramadan für uns Muslime in Zeiten von „Social Distancing“ und erhöhter gesundheitlicher Achtsamkeit werden könnte. Sagen wir mal so, er wird anders sein als im letzten Jahr.

Eigentlich ist kein Ramadan so wie jeder andere. Wir haben uns daran gewöhnt, tagsüber nichts zu essen oder zu trinken, wenn um uns herum gegessen und getrunken wird. Wir haben uns auch daran gewöhnt geduldig die Fragen unserer nichtmuslimischen Freunde zum Ramadan zu beantworten, inklusive „Auch kein Wasser?“. Wir haben uns ebenfalls daran gewöhnt abends allein oder mit der Familie zusammen mit einer Dattel oder Olive das Fasten zu brechen und darauf zu achten, nicht zu viel auf einmal zu essen. Denn nichts ist bekannter, als das Gefühl mit zu vollen Magen völlig müde lieber auf der Couch einzuschlafen, als zum gemeinsamen Gebet in die Moschee zu gehen.

All das sind für uns fast schon lieb gewonnene Routinen in der Fastenzeit. Ihnen werden wir auch dieses Jahr wieder begegnen, zumindest einige dürften diesmal etwas anders ablaufen. Wir wissen nicht, ob überhaupt Gebete in den Moscheen wegen der wichtigen Corona-Sicherheitsbestimmungen stattfinden können. Viele von uns werden dieses Jahr verstärkt zuhause beten. Auch wenn einige diese Beschränkungen als Zumutung empfinden mögen, so ist sie notwendig, denn hier geht es um eines der wertvollsten Geschenke Allahs an den Menschen: die Gesundheit.

Ein Hadith besagt dazu folgendes:

„Der letzte Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, bestieg das Minbar, dann weinte er und sagte: ‘Bittet Allah um Vergebung und um Gesundheit, denn nach dem Geschenk der Gewissheit gibt es nichts besseres als die Gesundheit.“ (Tirmidhi)

Fast jeder von uns kennt im Familien- oder Freundeskreis Menschen, die gesundheitlich eingeschränkt sind. Bei einigen sind die Einschränkungen vielleicht nur leicht und ihnen fällt das Fasten nicht schwerer als anderen. Bei anderen wiederum sind diese Einschränkungen schwerwiegender, oftmals müssen noch regelmäßig Medikamente genommen werden.

Ähnliches auch bei Menschen, die im Ramadan erkranken und sich körperlich schonen müssen. Für diese Personengruppen, zu denen auch z.B. Schwangere oder Reisende gehören, sieht unser Glauben die Erleichterung vor und man ist vom Fasten befreit. Je nach persönlicher Situation speist man ersatzweise Bedürftige bzw. fastet die fehlenden Tage zu einem anderen Zeitpunkt nach.

„(…) Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) – Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen – damit ihr die Frist vollendet und Allah rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein.“ (Sure 2, Vers 184)

Manchmal kommt es vor, dass wir Menschen begegnen, die trotz aller gesundheitlichen Probleme fasten möchten. Sie haben es früher gerne gemacht und wollen auch dieses Mal nicht außenvor bleiben. So verständlich dieses Gefühl sein mag, so unverständlich erscheint es angesichts der vorhandenen Erleichterungen, die Allah ganz bewusst für diese Menschen erlassen hat. In diesem Fall sollten wir mit diesem Menschen das offene und ehrliche Gespräch suchen und über diese Erleichterungen sprechen. Gerade in diesem Jahr sollte uns allen der gesundheitliche Aspekt im Ramadan bewusster sein, als bisher.

Achtsamkeit statt Hysterie

Seit Wochen beschäftigt der Ausbruch des Coronavirus die Schlagzeilen und Gespräche. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass nicht neue Zahlen über Erkrankte und abgesperrte Städte und Regionen auf der Welt genannt werden. Ja, es sind keine einfachen Informationen und wir machen uns berechtigterweise Sorgen um unsere Gesundheit und die unserer Nächsten. Für viele Menschen bedeutet das, dass man achtsamer ist als sonst.

Man wäscht sich noch öfter die Hände, versucht nicht zu lange an dicht besuchten Orten zu bleiben und bleibt vor allem ruhig und gelassen. Eigentlich kein großer Unterschied zum Verhalten bei einer bekannten Grippewelle im Winter.

Leider zeigt der Umgang mit dem Coronavirus auch, wie bei einigen Mitmenschen der Kompass für besonnenes und rücksichtsvolles Verhalten aus dem Ruder laufen kann.

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Stirbt die Biene, stirbt der Mensch!

Seit Monaten sehen wir in den Medien die Bilder von brennenden Wäldern in Brasilien und Australien. Sie sind gewaltig und gehen nicht so leicht aus dem Kopf. Menschen flüchten, weil ihre Heimat durch die Feuer zerstört werden. Unzählige Tiere verlieren ihre Lebensgrundlage und verenden in den Katastrophengebieten. Zigtausende Hektar Bäume werden vernichtet, die uns normalerweise die Luft zum Atmen ermöglichen.

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