Meinungsvielfalt nur wenn es uns passt?

Die nicht enden wollenden Debatten über die islamische Glaubenspraxis und Muslime geht nicht spurlos an uns Muslimen vorbei. Wie sollte dies auch, denn natürlich berührt uns Muslime die Infragestellung unserer Glaubensgrundlagen. Im sogenannten Islamdiskurs haben wir es nicht selten mit Panikmachern zu tun, die unsere Glaubenspraxis und Glaubensinhalte als feindliche Ideologie darstellen wollen. Wir Muslime weisen dann aus Reflex auf Andalusien, den indischen Subkontinent oder andere wichtige historische Kapitel hin, in denen Muslime Hochkulturen geschaffen haben, die einen wichtigen Beitrag für Wissenschaft, Philosophie und Kunst geleistet haben.

Ambiguitätstoleranz ist dabei ein gern verwendeter Begriff von uns Muslimen, um darauf hinzuweisen, dass Muslime in ihrer Geschichte andersdenkende Menschen und Andersgläubige respektiert und ihnen Freiheiten garantiert haben. So berechtigt die Zurückweisung der Panikmacher, die aus dem Islam eine Ideologie machen wollen, sein mag, müssen wir Muslime auch aufrichtig sein. Inwiefern spiegelt der inflationäre Gebrauch des Begriffs Ambiguitätstoleranz unseren Zustand im Hier und Heute wieder? Man kann aus der Geschichte der Muslime in Andalusien oder anderen wichtigen Zentren der islamischen Gelehrsamkeit sehr viel lernen und Lehren für unsere Gegenwart ziehen, ohne Zweifel.

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Die gebildete Unwissenheit

Wir leben in einer Zeit, in der jeder von uns mit einem Smartphone von fast überall Zugang hat zu einer Fülle von Informationen, deren Fülle man sich kaum vorstellen kann. In vielen alltäglichen Dingen bringt dies eine gewisse Erleichterung mit sich. Aber sehr schnell führt es bei uns Menschen auch zu einer Illusion, indem der Unterschied zwischen bloßer Information und fundiertem Wissen immer unkenntlicher wird. Das betrifft ganz unterschiedliche Lebensbereiche. Besonders auffällig sind die Auswirkungen bei der Verbreitung von Fake News, indem ganz unterschiedliche politische Akteure die Überflutung des einzelnen Menschen mit Informationen für sich nutzbar machen. Sie streuen gezielt Nachrichten zur Desinformation und Manipulation, welche die Emotionen und Ängste der Menschen bedienen, und sie somit für eine politische Ideologie empfänglich machen.

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Schimpfe nicht auf die Launen der Zeit

Die Menschen neigen heute sehr leichtfertig dazu, sich über die Entwicklungen auf der Welt zu empören. Man vermisst die vermeintlich gute alte Zeit, und sieht nur Krisen und Konflikte. Zweifellos gibt es die überall auf der Welt. Gerade in den sozialen Medien ist eine zunehmende Frustration und Negativität zu beobachten. Auch wir Muslime bleiben davon nicht unberührt. Auch wir Muslime liken, teilen und kommentieren in den sozialen Medien, aber auch in den Gesprächen unter uns, die Ungerechtigkeiten, die in verschiedenen Regionen der Welt den Muslimen angetan werden. Insbesondere ideologische Akteure unter uns Muslimen nutzen Videos und Bilder, um gezielt junge Muslime durch eine emotionale Ansprache in eine bestimmte Richtung zu lenken.

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Wissen bringt Verantwortung mit sich

Rassismus, Nationalismus, Gewalt gegenüber Minderheiten, Frauen und Kinder, eine immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich: Das sind die gravierensten Probleme unserer Gegenwart. Ohne eine ehrliche und schmerzhafte Auseinandersetzung mit diesen Problemen können wir sie als Gesellschaft nicht überwinden.

Spirituelle Menschen sehen in ihrem Glauben oft eine Ressource und Anleitung, um diese Ungerechtigkeiten zu bekämpfen oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Aber reicht es aus, wenn wir als Muslime sagen, dass es im Islam keinen Nationalismus oder keinen Rassismus gibt? Versperren solche oberflächlichen Slogans nicht vielmehr den Blick für verschiedene Formen von Ungerechtigkeit in unserer Zeit? Allzuoft beobachtet man gebetsmühlenartig wiederholte Slogans und auswendiggelernte Floskeln, um vorhandene Probleme klein zu reden oder ganz unter den Teppich zu kehren.

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Solidarität ist das Gebot der Stunde

Das Coronavirus bestimmt nun auch unseren Alltag. Zunächst waren wir nur Beobachter. Wir dachten, dass uns diese Gefahr nicht treffen würde, als in China bereits Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir Menschen realisieren eine Gefahr erst, wenn wir unmittelbar davon betroffen sind. All das, was für uns normal und alltäglich ist, gerät jetzt plötzlich ins Wanken.

Das Virus, die Krise, die Reaktionen, sie verändern uns auf ungeahnte Weise. Unser Blick auf das Leben, unsere Wahrnehmung von Normalität, unsere gewohnten Reflexe, alles versagt. Viele Weichen in unseren Köpfen werden wir neu stellen, viele Pfade verlassen und neu anlegen müssen. Es gibt Vieles, worüber wir nach den Erfahrungen und dem Umgang mit dem Coronavirus reflektieren müssen, auch innerhalb unserer muslimischen Community.

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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Ständig sind wir konfrontiert mit medialen und politischen Debatten über uns Muslime. Gesellschaftliche Debatten – so anstrengend sie oft auch sein mögen – sind trotzdem wichtig. Wir als deutsche Muslime, denen die Zukunft dieser unseren Gesellschaft am Herzen liegt, müssen auf allen Ebenen auch unserer Verantwortung gerecht werden, in dem auch wir als Muslime unseren Beitrag für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten.

Das ist nicht immer einfach, weil man mit den unterschiedlichsten Sichtweisen und Meinungen konfrontiert ist. Dass dies nicht so einfach ist und manche Muslime auch belastet, merkt man daran, dass manche Muslime frustriert sind und das Gefühl haben, dass man nicht weiterkommt. Das ist menschlich nachvollziehbar, aber ich möchte hier den Fokus auf eine andere Facette lenken. Denn ganz schnell entwickelt sich daraus ein Geist des Ressentiments, wo man immer häufiger die eigene Legitimation aus der Ablehnung anderer zieht. Die gute Tat und die Erlangung Allahs Zufriedenheit wird ersetzt durch die Selbsteinordnung in der Gruppe der Unterdrückten.

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Meinungsvielfalt nur wenn es uns passt?

Die nicht enden wollenden Debatten über die islamische Glaubenspraxis und Muslime geht nicht spurlos an uns Muslimen vorbei. Wie sollte dies auch, denn natürlich berührt uns Muslime die Infragestellung unserer Glaubensgrundlagen. Im sogenannten Islamdiskurs haben wir es nicht selten mit Panikmachern zu tun, die unsere Glaubenspraxis und Glaubensinhalte als feindliche Ideologie darstellen wollen. Wir Muslime weisen dann aus Reflex auf Andalusien, den indischen Subkontinent oder andere wichtige historische Kapitel hin, in denen Muslime Hochkulturen geschaffen haben, die einen wichtigen Beitrag für Wissenschaft, Philosophie und Kunst geleistet haben.

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Schimpfe nicht auf die Launen der Zeit

Die Menschen neigen heute sehr leichtfertig dazu, sich über die Entwicklungen auf der Welt zu empören. Man vermisst die vermeintlich gute alte Zeit, und sieht nur Krisen und Konflikte. Zweifellos gibt es die überall auf der Welt. Gerade in den sozialen Medien ist eine zunehmende Frustration und Negativität zu beobachten. Auch wir Muslime bleiben davon nicht unberührt. Auch wir Muslime liken, teilen und kommentieren in den sozialen Medien, aber auch in den Gesprächen unter uns, die Ungerechtigkeiten, die in verschiedenen Regionen der Welt den Muslimen angetan werden. Insbesondere ideologische Akteure unter uns Muslimen nutzen Videos und Bilder, um gezielt junge Muslime durch eine emotionale Ansprache in eine bestimmte Richtung zu lenken.

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Der beste Tag

Der Freitag ist für uns Muslime ein besonderer Tag. Wie schon unser Prophet in einem Hadith betont:

“Der beste Tag an dem die Sonne aufgeht, ist der Freitag: Adam wurde an diesem Tag erschaffen, an diesem Tag ging er ins Paradies ein und wieder an einem Freitag wurde er aus diesem hinausgeschickt; auch das Jüngste Gericht wird an diesem Tag anbrechen.” (Muslim, ‘Dschuma’, 18)

Der Freitag heißt im muslimischen Raum, dem arabischen Namen folgend, Dschuma. Das arabische Wort Dschuma kommt von dem Wortstamm “dschem”, was so viel bedeutet wie “zusammentragen, zusammenbringen”. Die Wortherkunft von Dschuma ist auch ein Hinweis auf einer der wichtigen Funktionen des Freitags für uns Muslime. Denn ein wichtiger Bestandteil dieses Tages ist, dass die muslimische Gemeinschaft zum Freitagsgebet zusammenkommt. Das Besondere daran ist dabei nicht nur das Gebet, sondern auch die Begegnung von unterschiedlichen Teilen der Gemeinschaft, von Jung und Alt, von Muslimen verschiedenster Herkünfte, Bildungsgrade und gesellschaftlicher Stellung. Diese spirituelle und physische Begegnung ist ein elementarer Bestandteil für eine lebendige Gemeinschaft.

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Nicht von der Negativität anderer anstecken lassen

Ständig sind wir konfrontiert mit medialen und politischen Debatten über uns Muslime. Gesellschaftliche Debatten – so anstrengend sie oft auch sein mögen – sind trotzdem wichtig. Wir als deutsche Muslime, denen die Zukunft dieser unseren Gesellschaft am Herzen liegt, müssen auf allen Ebenen auch unserer Verantwortung gerecht werden, in dem auch wir als Muslime unseren Beitrag für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten.

Das ist nicht immer einfach, weil man mit den unterschiedlichsten Sichtweisen und Meinungen konfrontiert ist. Dass dies nicht so einfach ist und manche Muslime auch belastet, merkt man daran, dass manche Muslime frustriert sind und das Gefühl haben, dass man nicht weiterkommt. Das ist menschlich nachvollziehbar, aber ich möchte hier den Fokus auf eine andere Facette lenken. Denn ganz schnell entwickelt sich daraus ein Geist des Ressentiments, wo man immer häufiger die eigene Legitimation aus der Ablehnung anderer zieht. Die gute Tat und die Erlangung Allahs Zufriedenheit wird ersetzt durch die Selbsteinordnung in der Gruppe der Unterdrückten.

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