Als im April 2013 in Bangladesh das “Rana Plaza” einstürzte und über 1000 Menschen ihr Leben verloren haben, war die Bestürzung weltweit groß.
Beim “Rana Plaza” handelte es sich um eine von zahlreichen Textilfabriken in Asien, die für verschiedene globale Bekleidungskonzerne möglichst billig Jacken, Hosen und Hemden hergestellt haben.
Oftmals genäht von Frauen, die für wenige Euro im Monat unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen ihre Gesundheit und sogar ihr Leben riskieren.
Seit diesem Unglück versuchen einige Anbieter die Arbeitsbedingungen in den von ihnen beauftragten Fabriken zu verbessern. Bisher eher mit bescheidenem Erfolg.
Der harte Wettbewerb auf dem globalen Textilmarkt und die steigende Nachfrage nach schnellen Modetrends zu günstigen Preisen scheint eine schnellere Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu bremsen.
Hat man früher bei einem Loch in der Hose dieses ausgebessert oder den getragenen Pullover seinem Bruder gegeben, werden diese Klamotten heute schnell aussortiert. Neuer Stoff muss her und das möglichst günstig.
Man hat wohl zwar im Hinterkopf, dass die Jeans für 9,99 € und das T-Shirt für 3,99 € von schlecht bezahlten Näherinnen in Asien hergestellt worden sind, oft setzt sich aber dann doch der Kaufwunsch durch.
Im Islam wird das Thema “Konsum und Verschwendung” mehrmals deutlich benannt.
So heißt es im Koran
„Und seid nicht verschwenderisch; siehe, er liebt die Verschwender nicht.“ (Sure 6:141)
Ein bekannter Hadith sagt dazu:
„Esst und trinkt, kleidet euch und spendet. Aber hütet euch vor der Verschwendung.“ (Buhari)
Demnach sind wir als Muslime verpflichtet, sorgsam auf den Verbrauch von Ressourcen zu achten. Im Alltag kann man sich bereits mit kleinen Schritten für einen nachhaltigen Gebrauch von Kleidung einsetzen.
Zum einen hilft es schon, sich vor dem Kauf genau zu überlegen, ob man jetzt wirklich etwas neues kaufen muss. Wenn ja, sollte man sich vorher genauer über die Produktionsbedingungen des Anbieters informieren. Diese können sich nur ändern, wenn Konsumierende selbst die Signale setzen. Eine Alternative wäre auch mal Kleidung als Second Hand zu kaufen oder, wenn möglich, zu tauschen.
Letztlich dürfen wir nicht vergessen, dass für viele unserer gekauften Sachen Menschen stehen, die oft einen harten Preis für die Produktion bezahlen. (ab)