Am kommenden Mittwoch begeht Deutschland den „Tag der deutschen Einheit“ und vielerorts wird mit verschiedenen Feierlichkeiten an die Überwindung der Teilung Deutschlands in jenem historischen Herbst des Jahres 1990 gedacht.
In diesem Jahr lautet das Motto zu den zentralen Feierlichkeiten „Nur mit euch“. Ein einprägsames Motto, bei dem es 28 Jahre nach dem Fall der Mauer um mehr geht, als nur um das Zusammenwachsen von Ost und West. Es geht um unsere gesamte Gesellschaft, um Zusammenhalt und darum, wie wir als Menschen mit unterschiedlichen Glaubens- und Weltanschauungsvorstellungen miteinander auskommen wollen.
Für viele mag der 3. Oktober ein freier Tag sein, an dem man mit seiner Familie und den Freunden eine angenehme Zeit verbringt. Vielleicht bleibt dabei ja auch etwas Zeit für einen Gedanken. Ein kurzer Gedanke an das, was für einen trotz mancher Schwierigkeiten Heimat bedeutet. Sich darüber bewusst zu werden, wie man sich diese Heimat in der Zukunft vorstellen will.
Oder sollen es andere machen, die womöglich meine eigene Freiheit, so zu sein wie ich will, einschränken wollen? Aus muslimischer Sicht, ist es für uns kein Problem sich auch mit andersgläubigen Menschen, die für dasselbe Ziel einer friedlichen und solidarischen Gesellschaft streiten, zusammenzutun. Gerade heutzutage ist dieser Zusammenhalt wichtiger denn je.
So heißt es auch im edlen Koran in Sure 60, Vers 8:
„Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiß, Allah liebt die Gerechten.“
Der „Tag der deutschen Einheit“ ist deshalb auch für uns Musliminnen und Muslime in Deutschland neben den religiösen Feiertagen ein wichtiger Feiertag.
Der 3. Oktober ist der Feiertag der Einheit in Vielfalt, an dem übrigens auch viele Moscheen mit einem besonderen Programm ihre Türen für Interessierte öffnen. Grund genug miteinander ins Gespräch zu kommen. (ab)